**Oceanic Aqua Balancing – Eine ganz persönliche Liebeserklärung**

Ich möchte heute über meine von Herzen geliebte Arbeit, das Oceanic Aqua Balancing, schreiben. Diese wunderbare Körperarbeit ist die Basis all dessen, was ich im Laufe meines Lebens lernen durfte. Ich hatte die Gelegenheit, einige wunderbare Menschen in dieser Arbeit auszubilden, und bald werde ich den Ausbildungsteil in die verantwortungsvollen Hände einiger sehr besonderer Menschen legen. Ein weiterer Grund, in Worte zu fassen, was mir diese Arbeit bedeutet.

Schon als Kind habe ich mich im Wasser wohl und sicher gefühlt, obwohl ich mich erstaunlicherweise erst wieder daran erinnert habe, als ich schon einige Jahre im Wasser gearbeitet hatte. Mein Vater erzählte mir, dass ich mit knapp drei Jahren mit einem viel zu großen Schwimmring vom Drei-Meter-Brett gesprungen bin, natürlich durch ihn hindurchflog, ins Wasser eintauchte und sehr zufrieden wieder an die Wasseroberfläche kam.

Später, als ich Tauchen lernen durfte, verstärkte sich das Gefühl, im Wasser zu Hause zu sein, noch viel mehr. Ich liebte dieses freie Schweben im Raum – ein Gefühl von vollkommener Freiheit, Geborgenheit und Ruhe. Auch ein späterer lebensbedrohlicher Unfall in den Wellen des Indischen Ozeans hat an diesem Gefühl glücklicherweise nichts geändert.

Wasser ist mein Element.

Und zu meinem großen Glück durfte und darf ich beruflich in diesem Element unterwegs sein, und dabei sowohl für mich als auch für andere hilfreich sein und dieses Gefühl von Geborgenheit, Freiheit und Ruhe weitergeben.

Was vor vielen Jahren als reine Freude am Tun begann, hat sich immer wieder verändert und entwickelt sich bis heute stetig weiter.

Ich hatte das Glück, die Wasserarbeit vor knapp 30 Jahren kennenzulernen, zu einer Zeit, als diese in Deutschland noch nahezu unbekannt war. Ich erinnere mich noch sehr gut an meine allererste, selbst erfahrene Wasserstunde, an das Gefühl von Geborgenheit, Wärme, Nähe und des Gehaltenseins. Dieses Gefühl war überwältigend und unbekannt für mich. Ich habe mich gleichzeitig so sicher und so frei gefühlt, was absolut neu war. Ich fühlte mich gesehen, wie selten zuvor in meinem Leben.

Mir war sofort klar, dass dies das ist, was ich tun möchte, womit ich in meinem Leben arbeiten möchte. Und tatsächlich gehört die Entscheidung, mich in dieser Arbeit ausbilden zu lassen und sie stets weiter zu verfeinern, zu den besten, die ich je getroffen habe. Erst im Laufe der Jahre und durch zahlreiche Fortbildungen wurde mir der Wert dieser Arbeit in seiner ganzen Tiefe bewusst.

**Beginn**

Ich habe oft darüber nachgedacht, warum ich in meinem Leben genau dort gelandet bin, wo ich jetzt stehe. Ich bin mit Leib und Seele Körpertherapeutin – doch warum?

Ich glaube, mein größtes Talent liegt darin, Beziehungen aufzubauen, neugierig und offen zu sein. Ich habe Menschen gerne nahe, höre gerne zu und berühre gerne. Lange Zeit glaubte ich nicht, dass dies Talente seien, bis mir klar wurde, dass dies wunderbare Fähigkeiten sind, die die Grundlage meines Berufes sind. Ich liebe es, Menschen kennenzulernen und zu begleiten.

Ich dachte, dass die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, mitzufühlen und ihre Denk- und Handlungsweise nachzuvollziehen, einen Mangel an eigener Persönlichkeit darstellen würde. Doch im Laufe meiner beruflichen Erfahrung habe ich festgestellt, dass erst ein stabiler innerer Kern einen Zuhörer zum Therapeuten macht.

Dass das Interesse an Reflexion erst Tiefe ermöglicht und dass Empathie, Akzeptanz, Wohlwollen und Respekt die Grundlage meiner persönlichen Werte bilden.

Als ich vor mehr als 25 Jahren mit der Wasserarbeit begann, war für mich in erster Linie interessant, sich auf so unkomplizierte und wohltuende Art und Weise begegnen zu können. Es überraschte mich, wie tief diese Körperarbeit wirkt, ohne zu wissen, was der Grund dafür ist.

Dies hat sich im Laufe der Jahre, auch aufgrund vielfältiger Fortbildungen, verändert und entwickelt. Während mir der immanente Wert dieser Arbeit schon immer klar war, weil ich ihn spüren konnte, kam nach und nach ein tiefes Verständnis der Prozesse dieser Arbeit hinzu. Und zu der Liebe am Tun kam die Demut vor diesem wunderbaren Werkzeug.

**Neugier**

Ziemlich schnell wurde mir deutlich, dass die Ursachen für die Symptome, die der Körper zeigt, nicht nur im Körper zu entschlüsseln sind, sondern sich dahinter oft eine ganze Welt von Schmerz und Unverarbeitetem verbirgt. Und diese Ursachen wollte ich besser verstehen. Ich wollte verstehen, wie der Schmerz, den wir fühlen, sich im Körper zeigt, wieso er oft so hartnäckig ist, und ich wollte seine Bedeutung für unser Leben verstehen und warum uns der Zugang zu uns selbst so oft so schwerfällt.

Und so begann ich mit meiner ersten körperorientierten psychotherapeutischen Weiterbildung, und plötzlich wuchs mein Verständnis über das, was ich vorher nur ungenau spüren konnte. Immer mehr interessierte mich, warum es möglich ist, sich im Wasser körperlich so nahe zu kommen, ohne dass es sich bedrohlich, seltsam oder zu eng anfühlt. Was ist der Grund dafür? Ich habe hierfür ein paar Antworten im Angebot. Und bestimmt gibt es noch einige mehr.

**Die Reise beginnt**

Die Wirkweise und der Ablauf einer Session dieser Arbeit auf der körperlichen Ebene ist rasch beschrieben und lässt sich gut auf meiner Website (https://www.aqua-bodywork.de/) nachlesen. Doch der Wert für das Nervensystem ist mindestens genauso groß und steht auf natürliche Weise mit der körperlichen Entspannung in Zusammenhang.

Hierzu einige Aspekte:

Im Laufe einer Behandlung kommt der Atem zur Ruhe und wird tief und entspannt. Dies hat eine aktivierende Wirkung auf das parasympathische Nervensystem, den Teil unseres Nervensystems, der für tiefe Entspannung zuständig ist. Die Muskulatur und das Zwerchfell entspannen sich. Der Körper ist umspült von warmem Wasser, der Nacken liegt sicher geborgen in der Armbeuge, die Augen dürfen, wenn sich das gut anfühlt, schließen und der Körper sendet dem Gehirn die Nachricht, dass es zur Ruhe kommen darf. Die Reise beginnt.

**Entspannen**

Die Qualität, die, wie ich erleben durfte, diese Arbeit am deutlichsten einlädt, ist das Loslassen in Sicherheit. Das Gehaltensein im warmen Wasser lädt das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit in hohem Maße ein. Da der Körper nicht mehr mobil sein muss, sondern in sanfter Art und Weise bewegt wird, gelingt das Loslassen von Spannungen spielerischer. Der Körper darf zur Ruhe kommen, ohne immobil zu werden, was den Impuls, aus dieser Situation zu fliehen, herabsetzt und wohlige Erholung ermöglicht. Indem ich meinem Körper erlaube, Spannung loszulassen und gleichzeitig die Erfahrung mache, gehalten zu werden, schaffe ich die Grundlage für eine neue, heilsame Erfahrung. Während mein Gegenüber nichts muss, sondern ich den Raum öffne, um in einer wohltuenden Art und Weise ins Spüren zu kommen, lade ich Gelassenheit und Neugier gleichermaßen ein. Ich lade dazu ein, den Körper wahrzunehmen, sich geborgen zu fühlen und gleichzeitig ein Stück weit die Kontrolle an die Person, die trägt, abzugeben. Hieraus entsteht eine sanfte und heilsame Verbindung.

**Co-Regulation und Containment**

Während der gesamten Behandlung achte ich auf das Gegenüber, darauf, dass es komfortabel liegt, dass weder zu viel Nähe entsteht noch zu wenig Halt gegeben wird. Der/die Therapeut/in fühlt sich ein, begleitet und reagiert auf die Zeichen des Menschen und seines Körpers. Es handelt sich in der Regel um eine Arbeit ohne Sprache, bei der das Spüren, das Fühlen und der Wunsch zu begleiten, die Werkzeuge sind. Dies ist eine sehr sanfte und ruhige Form der Co-Regulation, in der sich der/die Bodyworker/in sehr zurücknimmt und im wahrsten Sinne des Wortes hält und Grenzen achtet. Egal, was sich zeigen mag oder zurückgehalten werden muss, ich bleibe mit liebevoller Aufmerksamkeit an der Seite des/der Klienten/in.

Wie schon deutlich wurde, spielen das Halten und Getragenwerden eine zentrale Rolle bei dieser Arbeit. Leichte Massagen, die entspannen und die Körpergrenzen spürbar machen, kommen hinzu. In diesem fast schwerelosen Zustand fühlt sich der Körper leichter an, und ich habe beobachtet, dass sich auch Gefühle leichter zeigen, eine Weile da sind und dann in der Ruhe und Verbundenheit an Intensität verlieren. Dieser geschützte Rahmen bietet die Möglichkeit, die eigenen Emotionen auf neue Weise zu erfahren, zu erforschen und immer mehr selbst zu halten.

**Hören im Wasser**

Ein weiterer wunderbarer Aspekt ist, dass während der Behandlung die Ohren vom Wasser bedeckt sind und das Hören sich dadurch verändert. Wir tauchen ein in unsere eigene Klangwelt. Geräusche sind gedämpft, das Gluckern des Wassers wirkt beruhigend. Sanft werden die Töne des Gegenübers wahrgenommen: der Herzschlag, die Atmung, leise Bauchgeräusche und eventuell ein leises Summen von kleinen Melodien. Diese Hörerlebnisse erinnern an die Erfahrungen im Mutterleib, eine Zeit, in der die meisten von uns noch geschützt und genährt waren.

**Rhythmen und Wellen**

In unserem Körper zeigen sich vielfältige Rhythmen und Pulsationen: der Herzschlag, die Verdauung, der Atem, der Fluss des Liquors.

In der Arbeit im Wasser greifen wir rhythmische Bewegungen auf, sanfte Wellen tun ihr Übriges. Wir geben dem Körper Zeit, in seiner ganz eigenen Amplitude, Geschwindigkeit und Intensität zu schwingen. Jede Bewegung hat Zeit, zu ihrem Ende zu kommen, bevor eine neue Bewegung initiiert wird. Das unterstützt das Zur-Ruhe-Kommen und stärkt die Wahrnehmung für den eigenen Körper und seine Beweglichkeit. Besonders berührend ist es, wenn der Körper, achtsam begleitet, ganz von alleine die Bewegungen findet und ergründet, die heilsam sind.

**Bewegen und bewegt werden in drei Dimensionen**

Bewegungen in drei Dimensionen sind in herkömmlichen Massagen in der Regel nicht möglich, da die Massagebank oder der Futon die Bewegungen limitieren.

Im Wasser darf der Körper sich ganz natürlich in die Position begeben, in der er komfortabel liegen kann. Nichts drückt, es ist warm, und nur die eigenen Limits schränken die Bewegungen ein. Dadurch entsteht eine Leichtigkeit, die in der Regel sehr wohltuend und hilfreich ist für die Selbsterfahrung und Mobilisation.

Wenn das „Wassertröpfchen“ (so nenne ich oft liebevoll mein Gegenüber in der Arbeit) bereit ist, haben wir auch die Möglichkeit, mit einer Nasenklemme jeweils für einen Atemzug unter die Wasseroberfläche abzutauchen und uns komplett neue Räume zu erschließen.

Spätestens jetzt spielt nur noch das unmittelbare Erleben, das Hier und Jetzt eine Rolle. Jeweils für einen Atemzug bewegt sich der Körper in einer Schwerelosigkeit, die sich mit nichts vergleichen lässt. Ein Gefühl, das auf fantastische Weise Freiheit und Geborgenheit vereint und es entstehen ein paar zeitlose Momente, in denen nur das augenblickliche Erleben und das Staunen zählt.

**Sicherheit**

Viele Menschen sind am Anfang einer Behandlung oft etwas unsicher darüber, was ihnen begegnen wird. Doch in der Regel weicht die Unsicherheit nach einigen Minuten dem Staunen darüber, was sie gerade erleben. Eine Grundvoraussetzung dafür ist, dass ich mir sicher in meinem Tun bin und dies auch vermitteln kann. Die eigene Ruhe und Klarheit haben ein hohes Potenzial, sich auch auf das Wassertröpfchen zu übertragen und zu vermitteln, dass hier, im Moment, Sicherheit besteht. Das Erlebnis, so sicher zu sein, ohne dass etwas erwartet wird, in Wärme und Bewegung respektvoll gehalten und doch frei zu sein, eröffnet einen Raum, in dem sich eine Begegnung wirklich sicher anfühlen kann.

**Kaum vergleichbare Erinnerungen**

In warmem Wasser gehalten und getragen zu sein, ist in der Regel eine Erfahrung, die selten an eine Erinnerung von früher anknüpft und selten mit einer unguten Erfahrung aus der Vergangenheit in Verbindung steht. Dies ist eine Erfahrung, die dem Alltag entrückt ist und darin liegt das Potenzial dieser Arbeit. Das Gedächtnis hat selten negative Erfahrungen, die diese Form des Miteinanders betreffen.

Ich wage einmal zu behaupten, dass dieses Erlebnis ist so einzigartig und individuell ist, dass es nicht zu vergleichen ist – mit nichts aus dem bisherigen Leben und mit niemandem aus dem Umfeld.

So bleibt als Referenz das eigene Erleben in der Gegenwart und meine Person als Spiegel. Dadurch bleibt die Erfahrung im Hier und Jetzt, und Gefühle der Unzulänglichkeit sowie der Vergleiche, bei denen wir schlecht abschneiden, bekommen viel weniger Aufmerksamkeit.

Nichtsdestotrotz können Trigger auftauchen, und meine wesentliche Aufgabe besteht darin, aufmerksam und achtsam mit meinem Gegenüber zu sein und es auf keinen Fall zu überfordern. Ein solides Vorgespräch und eine gute Nachbereitung sind hierfür bedeutsam.

**Vertrauen**

Um sich einlassen zu können, braucht es Vertrauen, oder zumindest die Ahnung davon, dass es möglich wäre zu vertrauen. Das ist nicht immer leicht, besonders wenn viele Erfahrungen im Leben suggerieren, dass Vertrauen zutiefst gefährlich ist.

Manchmal beginnt vorsichtiges Vertrauen schon im Vorgespräch, aber fast immer wächst es von Behandlung zu Behandlung. Die Erfahrungen werden tiefer, das Verhältnis zueinander vertrauensvoller. Die Erfahrung, nichts dafür tun zu müssen um gehalten zu sein, nicht einmal die richtigen Worte finden zu müssen, sondern sich Stück für Stück mehr der Weisheit des Körpers anzuvertrauen, ist eine wunderbare und heilsame Erfahrung.

**Verständigung ohne Worte**

Da während der Arbeit nicht oder nur sehr wenig gesprochen wird, rücken andere Optionen der Verständigung in den Vordergrund. Es wird deutlich, dass auch unser Körper eine deutliche Sprache spricht. Manchmal spricht er sogar besonders ausdrücklich und zeigt die augenblickliche Befindlichkeit und die gemachten Erfahrungen in seiner ganz eigenen, persönlichen Art. Für das Wassertröpfchen ist es eine besondere Erfahrung, gesehen zu werden, ohne sich erklären zu müssen, und auch selbst Zugang zu einer Sprache, einer Körpersprache, zu bekommen, die vorher oft verwehrt war.

**Berührung und Beziehung**

In unserem Alltag, besonders wenn wir alleine leben, findet Berührung zu wenig statt, besonders Berührung auf der Haut und vor allem Berührung, die nichts von einem will.

In dieser Arbeit ist achtsame Berührung und Halten ein zentraler Aspekt.

Behutsame und liebevolle Berührung ist in meiner Wahrnehmung grundlegend für den Beziehungsaufbau und -erhalt, sowohl zu sich selbst als auch zum Gegenüber.

Das konkrete Spüren, dass ein Mensch da ist, der hält und dabei die Grenzen wachsam schützt, löst Schutzspannungen und öffnet das Herz für heilsame Begegnungen. Ich durfte in meiner Arbeit schon oft Menschen darin begleiten, wieder Vertrauen in sich und in ein Gegenüber zu entwickeln und sich damit ein Stück Lebendigkeit zu erobern.

**Eintauchen und zur Ruhe kommen, ohne dass Einsamkeit aufkommt**

Im Wasser besteht die Möglichkeit, ganz in die eigene Erfahrungswelt abzutauchen, für sich zu sein und doch nicht alleine. Ich durfte immer wieder erleben, dass dies gerade für Menschen mit Themen auf der Bindungsebene eine wunderbare Erfahrung sein kann. Umhüllt zu sein von warmem Wasser ist wie in einer eigenen „Eihaut“ geborgen zu sein.

Ich als Gegenüber bin zwar spürbar und präsent, und trotzdem hat mein Klient die Chance, sich und seinen Körper zu entdecken, ohne dass ich ungefragt diesen Raum begrenze oder bestehende Grenzen ungefragt überschreite. Es ist möglich, eine Nähe zuzulassen, die außerhalb des Wassers kaum möglich scheint, und das ist so heilsam für Menschen, die vom Gefühl der Einsamkeit gequält werden.

Ängste vor Nähe dürfen sich im Wasser beruhigen, und somit wird es möglich, sich vorzustellen, doch nicht ganz allein auf dieser Welt zu sein und dass Begegnung und Berührung in Sicherheit möglich sind.

**C-taktile-Zellen*

Unsere Hautoberfläche reagiert auf Berührung. Da wir uns im körperwarmen Wasser aufhalten und in der Regel Arme und Beine nicht bedeckt sind, gibt es viele Möglichkeiten, auf achtsame Art und Weise berührt zu werden. (Natürlich wird vorher geklärt, was sich gut anfühlt und welche Berührungen schwierig sind, oder gar nicht sein dürfen.) Unsere Haut ist durchzogen von sogenannten C-taktilen Zellen, die auf affektive, sprich achtsam liebevolle Berührung reagieren. Emotionsgesteuerter Körperkontakt aktiviert diese Fasern. Langsame Berührungen, die mit einem gewissen Druck ausgeübt werden, verlangsamen nachweislich den Herzschlag und erhöhen die Herzratenvariabilität. Dieser sanfte Kontakt aktiviert den Parasympathikus, wirkt zutiefst heilsam und entlastend. Auf ganz basale Weise, ohne Anstrengung, ohne etwas dazu tun zu müssen, laden wir Co-Regulation und Beruhigung ein.

**Resilienz**

Ich habe sehr oft erlebt, dass eine Behandlung im Wasser wie ein Neustart, wie ein Kurzurlaub, wie eine Wiederbegegnung mit sich selbst wirkt – ja, wie es einmal mein Yoga-Philosophie-Lehrer formulierte: sie „a short cut to meditation“ ist. Dies ist unglaublich erholsam, erfrischend und berührend. Viele Menschen fühlen sich nach einer Behandlung gestärkt, belebt und auf jeden Fall liebevoll bewegt und mobilisiert.

**Seminare**

Seit über 20 Jahren leite ich regelmäßig Wochenenden, bei denen das Aqua Balancing eine tragende Rolle spielt. Meine Seminare finden immer nur in kleinen, überschaubaren Gruppen statt (maximal 12 Teilnehmer, plus Team) und behandeln immer ein besonderes Kernthema.

Es geht darum, sich mit einem besonderen Fokus besser kennenzulernen (https://www.aqua-bodywork.de/seminare-und-ausbildung/).

In einem Zeitraum von 3 oder 4 Tagen, erfahren die Teilnehmer/innen unter Anleitung sowohl in der Rolle des/der Tragenden als auch des/der Gehaltenen diese wunderbare Arbeit. Und beide Rollen einzunehmen kann so stärkend sein. Außerdem bieten wir Yoga, Meditation, Gruppensitzungen und bei Bedarf auch Einzelgespräche zur Integration und Vertiefung an. Alle Angebote sind eine Einladung und kein muss.

Immer wieder können wir erleben, dass durch das gemeinsame Tun und das vorsichtige Sicheinlassen aufeinander innerhalb kürzester Zeit eine große Nähe entsteht, die das Herz für eigene Prozesse öffnet. Feine freundliche Begegnungen tun das Ihrige dazu. Hinzukommt ein wunderschöner Seminarort, der, geführt von liebevollen Menschen, für mich ein Kraftplatz und eine Ruheinsel der besonderen Art ist.

**Epilog**

Jetzt, nach so langer und tiefer Verbindung mit dieser wunderbaren Arbeit, bei all der Konstanz, gibt es einen beständigen Wandel im Tun und im Verstehen. Mich interessieren im Prozess immer weniger die Techniken (auch wenn diese, um therapeutisch arbeiten zu können, immens wichtig sind), sondern vielmehr das In-Verbindung-Gehen und das Gestalten einer therapeutischen Beziehung.

Das gelingt in erster Linie durch meine Hände, die spüren, fühlen und in Kontakt gehen, was eher ein Miteinanderschwingen, -atmen und -fließen als eine Arbeitsatmosphäre entwickelt.

Einer meiner Lehrer, Dr. Urs Honauer, sagte einmal, dass „die Hände die Tätigkeitsorgane des Herzens“ sind. Für mich ist das eine wunderbare Beschreibung und so spürbar. Wenn meine Hände berühren dürfen, entsteht ein Kontakt, der weniger von Kognition getragen ist als von einer sehr persönlichen Hinwendung und einem Vertrauen in mich selbst und in mein Gegenüber.

Jetzt, wo ich zurückblicke auf gut 15.000 Behandlungen und eine bewegte Zeit im Wasser, hätte ich mir mein Leben nicht besser wünschen können – oder besser gesagt, es war mir noch nicht einmal vorstellbar, dass meine Arbeit so viele Geschenke bereithalten würde.

Bald gebe ich die Ausbildung dieser Arbeit in die Hände einer Gruppe wundervoller Menschen, die sie weitertragen werden, während ich mich ganz auf den inneren Weg dieser Arbeit konzentrieren kann.

Natürlich ist nachvollziehbar, dass diese Arbeit nicht für jeden etwas ist, doch durfte ich im Laufe der Jahre die Erfahrung machen, dass sowohl Menschen mit großer Angst vor Wasser als auch Menschen mit komplexen Traumatisierungen von dieser sanften und zärtlichen Arbeit profitieren konnten. Ich bin zutiefst dankbar, dieser Arbeit einen Teil meines Lebens widmen zu dürfen und mit ihr und durch sie wachsen zu können.

Vielen Dank für Deine Aufmerksamket, Chris